Wer kennt sie nicht, die beliebten und allseits bekannten Asterix-Filme? Die Geschichten von dem gallischen Dorf, das von Römern umzingelt ist, sich aber gegen die Römer nicht geschlagen gibt. Mithilfe ihres magischen Tranks, das ihnen der Druide Mirakulix braut, sind die Gallier gegen jeden Kampf ideal gewappnet und schlagen die Römer kurz und klein.
Den Anfang hat die Filmreihe mit dem ersten Film Asterix der Gallier (von 1967) genommen. Ein fantastischer Film, der uns viele andere schöne Asterix-Klassiker beschert hat.
Aber auch wenn wir die Filme lieben und immer wieder gerne schauen, sind da ein paar kleine unlogische Dinge die mir aufgefallen sind. Ich wünsche euch viel Spaß!
1. Der Zaubertrank im Allgemeinen
Gleich in den ersten Minuten des Films macht sich Asterix auf den Weg in den nahe gelegenen Wald. Er pfeift fröhlich ein kleines Liedchen und bemerkt alsbald, dass er nicht alleine ist. Hinter einem Baum haben sich ein paar Römer versteckt. Sie wollen ihn sich schnappen. Doch Asterix ist viel zu schlau und schlägt die Römer in die Flucht. Aber Moment? Wann hat er denn den Zaubertrank getrunken? Er war doch bloß eine Sekunde hinter dem Baum. Und wenn er im Bild ist, nimmt er auch keinen Schluck. Oder soll er ihn vorher schon im Dorf getrunken haben? Aber wie lange hält der Trank und hat Mirakulix immer einen Trank parat? Laut dem Druiden soll man aufpassen, denn die Wirkung ließe relativ schnell nach (was auch immer das heißen mag). Später auch, wenn Caligula Minus den Trank probiert und einen gigantischen Stein in die Luft wirft, ist dieser etwas zu unvorsichtig und wird getroffen. Mirakulix erklärt, dass der Trank unglaublich stark, aber nicht unverwundbar macht. Dennoch ist Calligula Minus nichts passiert. Ist der kleine Kerl ohnehin unverwundbar? Oder weiß Mirakulix über den eigenen Trank nicht Bescheid? Später, nachdem der Spion den Trank getrunken hat und flüchtet, meint er doch noch, es sei sinnlos ihm nachzulaufen, da der Trank ihn quasi unverwundbar macht. Also was denn nun?! Und wieso hält der Trank (der bekanntlich nicht so lange halten soll) im römischen Lager über mehrere Stunden?! Fragen über Fragen.
2. Das Wildschwein mit 5 Beinen
Das beliebteste Gericht bei den Galliern ist und bleibt Wildschwein. Das ist kein Wunder. In ihrer Gegend scheint es nur vor Wildschweinen zu wimmeln. Gut für den lieben Obelix, denn Wildschwein ist sein Leibgericht. Wer hätte nicht gerne die Möglichkeit sein Leibgericht jederzeit essen zu können? Asterix weiß auch von Obelix‘ kulinarischen Vorlieben und lädt ihn nach einer erfolgreichen Jagd zum Essen ein. Für seinen besten Freund teilt Asterix mit ihm gerne das gefangene Wildschwein. Aber jetzt wird es komisch: Die beiden genießen ihr Wildschwein, jeder eine Keule. Das heißt am Wildschwein bleiben… 3 Beine? Ich hab noch mal genauer geguckt. Nein, kein vertun. Es sind 3 Beine am Schwein und ein Bein in Asterix‘ und ein Bein in Obelix‘ Hand. Wo kommt das fünfte Bein her? Hatte das Schwein ein überflüssiges fünftes Bein? Oder hat Asterix die noch rumliegen gehabt? Und… halt! Was ist das? Da brät ja noch ein Schwein auf dem offenen Feuer. Wo kommt das her? Hat er zwischendurch noch ein Schwein gefangen? Oder lag das noch irgendwo rum? … Ich weiß nicht, ob ich bei Asterix mitessen wollen würde… Naja, Obelix scheint es gut zu schmecken. Seine Wegzehrung, die er mitnimmt, ist bereits bei der Ankunft beim Druiden völlig verschwunden. Und bei einem späteren Essen mit Caligula Minus wird es ebenfalls sehr kurios. Nicht nur, dass Asterix und Obelix als einziges essen und dabei jeweils eine Keule fertig essen, plötzlich landen hinter ihnen drei Knochen! Wo kommt der dritte Knochen her? Hatte ein Schweinebein zwei gleichgroße Knochen? Und im Verlauf des Essens sammelt sich ein großer Knochenberg an, obgleich vor jedem von ihnen immer noch das halbe Wildschweinskellet liegt. Ich meine, ich kenne mich mit der Anatomie von Schweinen nicht aus wie meine Westentasche, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch ein Schwein nicht endlos viele Knochen im Leib hat.
3. Markus Schmalzlockus und seine Zähne
Die rechte Hand von Gajus Bonus, Markus Schmalzlockus, wird damit beauftragt 3 Legionäre und einen als Gallier verkleideten Lockvogel zu begleiten. Asterix und Obelix treffen auf die Römer, befreien den Lockvogel und schlagen die Römer kurz und klein. Dabei verliert Markus Schmalzlockus alle seine Zähne und fällt in Ohnmacht. Wenig später wieder bei den Römern hat er aber alle Zähne wieder. Während man bei anderen unbekannten römischen Legionären davon ausgeht, dass sie in der Menge untergehen oder aufgrund zu starker Verletzungen ausgetauscht werden, bezweifele ich, dass es einen zweiten Markus in der Truppe gibt. Hatten die damals schon so gute Zahnärzte?
4. Caligula Minus sieht sich um
Der Trick der Römer geht auf und Caligula Minus geht als waschechter Gallier durch. Er wird von Majestix willkommen geheißen und darf sich ein wenig im Dorf umsehen. Er ist gespannt, was er alles zu sehen kriegt und traut seinen Augen kaum, als er sieht wie stark die Einheimischen sind. In der Schmiede wird Eisen geschlagen und gebogen als würden sie Sport treiben und im restlichen Dorf, sieht es ähnlich aus. Asterix bringt schnell einen gigantischen Karren voller Holz weg und bringt ihn leer zurück, während ein anderer das Holz mit der flachen Hand klein schlägt. Ein anderer Gallier hält einen Hinkelstein oben und wartet auf den dritten, der die andere Seite oben halten soll. Aber genau bei der Demonstration ihrer Kraft sind ein paar unlogische Dinge dabei. Die Fitnessliebenden Schmiede biegen und schlagen das Eisen im Prinzip nur von der einen in die andere Form und machen das dann wieder rückgängig. Sie bearbeiten den Rohstoff also ohne einen Fortschritt. Und warum hält der eine Gallier die ganze Zeit den Hinkelstein oben? Er könnte doch den fehlenden Stein selbst holen oder sich um eine andere Aufgabe kümmern, bis der Stein da ist. Aber gut, das hätte wohl die Stärke nicht so gut präsentiert 😉
5. Asterix – Der klügste Gallier
Dass Asterix der klügste Gallier sei, wird erst in einer der späteren Filme angesprochen, aber das scheint doch dennoch zuzutreffen, oder nicht? Ich für meinen Teil bin mir da nicht ganz sicher, denn als der Druide bei der Suche nach Zutaten für den Zaubertrank nicht mehr zurück kehrt, macht Asterix sich auf die Suche. Sein bester Freund Obelix macht ihn darauf aufmerksam vorsichtig zu sein. Er habe schließlich schon seit einer Weile keinen Zaubertrank mehr getrunken (und offenbar hat er keine Trinkflasche dabei), woraufhin Asterix ihm wortwörtlich sagt: „Na hör mal, ich bin doch nicht dämlich!“ Und einen Cut später sehen wir Asterix mitten im Wald, wie er zig viele Male irrsinnig laut (so laut, dass es hallt) nach dem Druiden ruft. … Das macht ja zum Glück niemanden auf sich aufmerksam, wenn man im Wald steht und tierisch laut in die Gegend brüllt. Okay, der Druide ist offensichtlich schon ziemlich alt und eventuell ist er so in seiner Arbeit vertieft, dass er Asterix sonst nicht wahrnimmt, aber wäre es dann nicht klüger einfach nach einer Leiter Ausschau zu halten, die der Druide offensichtlich immer fürs Klettern nutzt? Oder allgemein die Augen offen zu halten?! Und wieso schleicht er sich zunächst ins Klein Bonus (dem Unterschlupf der Römer) ein und spaziert dann gemütlich in das bewachte Zelt hinein, spricht die Römer sogar noch an?!
6. Die Römer
Wo wir gerade bei der Stelle sind, bei der Asterix einfach ins Zelt spaziert. Warum halten die Römer ihn nicht auf?! Sie haben Mirakulix schon seit vielen Stunden in ihrer Gewalt und wissen mittlerweile, dass die unglaublichen Kräfte der Gallier von einem Zaubertrank herrühren, den der Druide braut. Wieso haben sie dann Angst vor Asterix? Ihnen müsste doch klar sein, dass sie keinen Zaubertrank mehr haben – und dass die Gallier nicht mehr so stark sind wie vorher. Oder spricht sich diese Info bei ihnen in Klein Bonus nicht rum?! Selbst Gajus Bonus weicht zurück, als Astrerix vor das Zelt tritt und im Zelt keine Möglichkeit bestand, dass er dort den Zaubertrank zu sich genommen haben könnte. Der Druide hatte nichts dabei, der Gallier offenbar auch nicht und im Zelt sind keine Kochutensilien geschweige denn ein vernünftiges Feuer. Und als die Römer Asterix und Mirakulix gefangen nehmen wollen, positionieren die Legionäre sich ausschließlich an der Vorderseite des Zeltes. Ist ja nicht so, dass man mit einem Messer den Stoff zerschneiden und auf der anderen Seite im Schutz der Dunkelheit entkommen könnte. Gut, das wäre vermutlich bei einem Rundgang ums Zelt aufgefallen, dennoch warten alle brav vor dem Zelt, nicht drum herum. Selbst als Asterix sich ergibt haben die Römer so viel Angst, als hätte er direkt vor ihren Augen den Zaubertrank getrunken.
Gajus Bonus ist aber offensichtlich der Dümmste der ganzen Truppe. Gegen Ende des Films wird er in sein Zelt gerufen, wo Julius Cäsar auf ihn wartet und seinen Mantel auf das Ruhelager von Gajus Bonus gelegt hat. Wir reden hier von einem Zelt, einem überschaubaren Areal, ohne zusätzliche Ecken, Räume oder Vorhänge. Der Herrscher von Rom steht ihm direkt gegenüber. Gajus müsste ihn beim Eintreten direkt sehen – tut er aber nicht. Er nimmt sich den Stoff und faucht, wer seinen „verlausten Mantel“ dort hinschmeißt. Hat er Julius mit der Rückseite des Zelts verwechselt? Sieht er seinen Herrscher gar nicht? Oder ist Gajus Bonus einfach nur bescheuert und hat ihn beim Eintreten für einen Legionär gehalten?!
Und überhaupt. Hat keiner von den Römern mal daran gedacht die restlichen Gallier aus dem rebellischen Dorf anzugreifen, während der Druide bei ihnen in Gefangenschaft ist? Oder hat Obelix die alle in die Flucht geschlagen?
7. Komische Lichtquellen
Auch wenn bei den Römern oder den Galliern ein Feuer brennt, ist drum herum keine erkennbare Helligkeit vorhanden. Es ist überall gleichermaßen Dunkel. Auch in den beleuchteten Zelten dringt kein Bisschen Licht nach draußen, obwohl die Vorhänge sperrangelweit offen sind. Hatten die Römer damals schon Schwarzlicht?! Gut, das liegt sehr wahrscheinlich an der damaligen Technik in der Filmbranche. Dennoch sieht es sehr komisch aus, wenn alles trotz Lichtquellen die gleiche Farbe bei Nacht hat.
8. Die verwöhnten Gefangenen
Was für einen genialen Deal hat Asterix bitte mit Gajus Bonus ausgehandelt? Oder war das Mirakulix? Egal wer das war, ich will diese Verhandlungsstrategie erlernen! Die beiden sind, wohl bemerkt, bei den Römern in Gefangenschaft, und während Mirakulix auf Erdbeeren wartet, sitzen sie in einem der Zelte und lassen es sich beim Warten gut gehen. Sie dürfen diverse Köstlichkeiten essen, bekommen etwas zu trinken und haben nicht einmal Ketten angelegt gekriegt. Aber Moment. War Gajus Bonus ihnen nicht voraus? Hatte er nicht noch veranlasst Asterix foltern zu lassen, damit der Druide endlich mit der Sprache rausrückt? Und nun sorgt er dafür, dass die beiden leben wie Gott in Frankreich? Lustig wird es auch, als Mirakulix verspricht einen Zaubertrank gegen das Haarwuchsmittel herzustellen und dafür ein paar Zutaten holen will und Gajus Bonus ihnen eine Eskorte mitgibt (bestehend aus 2 Römern), die Mirakulix UND Astrix begleitet. Wieso dürfen nun beide Gefangenen gehen? Und überhaupt wieso glaubt man, dass 2 Römer, dessen Haare immer noch wie verrückt wachsen, ausreichen, um die beiden im Auge zu behalten? In einer Szene wird sogar gezeigt, wie der eine Römer dem anderen auf die Mähne steigt. Hier hätten die Gefangenen auch gute Chancen zur Flucht gehabt (aber offenbar sind die schlauen Gallier auch nicht drauf gekommen; aber gut, das hätte den Film auch nur halb so lustig gemacht :D).
9. Der zweite Topf
Beim ersten Trank sollte Mirakulix ihn vor den Augen der Römer zubereiten, beim Brauen des Gegenmittels scheint es aber nicht so wichtig zu sein, dass der nun im Zelt gemacht wird. Zumindest befielt Gajus Bonus niemandem ins Zelt einzudringen und die Gefangenen raus zu holen oder geht selbst ins Zelt. Außerdem: Wo kommt der zweite Topf her? Und wie schafft der kleine Asterix es überhaupt den Inhalt des Topfes komplett auszutrinken? Nicht nur, dass der Topf frisch vom Feuer kommt und die Flüssigkeit darin zum Trinken viel zu heiß sein müsste: Der zweite Topf ist mindestens halb so groß wie er. Und er trinkt es weg, als hätte er eine Dose Cola in der Hand. Haben Gallier einen anderen Durst als wir, oder wie muss man sich das vorstellen? Außerdem stört sich offenbar auch niemand am Gepolter des ersten Topfes – und wo ist der überhaupt hingeflogen, nachdem Asterix ihn ausgetrunken hat? Wobei… Anhand des Winkels von Topf und Gesicht kann Asterix den Trank unmöglich bis auf den letzten Tropfen geleert haben, der Topf war dafür viel zu niedrig, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er den Römern auch nur einen Tropfen lässt liegt irgendwo zwischen 0 und -25.
10. Die Künste von Mirakulix
Mirakulix ist im wahrsten Sinne ein verdammt guter Druide, der nicht nur den Zaubertrank braut, sondern auch andere Kniffe parat hat. Allerdings entpuppt er sich bei der Gefangennahme von Asterix und der Suche nach Zutaten für den Zaubertrank als eine echte Buddelmaschine. Mit bloßen Händen wirbelt er im Dreck herum und macht nicht nur ein beachtliches Loch in den Rasen, er schmeißt die zwei römischen Begleiter so mit Dreck zu, dass sie nur noch mit Erde bedeckt sind. Aber der Druide ist offensichtlich nicht in der Lage seinen eigenen Zaubertrank zu trinken, um mit Asterix gegen die Römer anzukommen, denn als sie aus Klein Bonus flüchten wollen und dabei in eine gewaltige Unterstützungsarmee von Julius Cäsar rennen, scheint die Menge für Asterix alleine zu groß zu sein, sodass die Gefahr besteht, der Druide könnte sich verletzen. Mit dem Zaubertrank hätte der Druide sich aber wenigstens zur Wehr setzen können. LOGIC!
Versteht mich nicht falsch. Ich liebe die Asterix-Filme und ich würde sie mir jederzeit wieder anschauen. Es sind Filme für Jung und Alt mit viel Humor und jeder Menge Liebe für verschiedene Details. Zudem haben sie deutlich mehr Niveau als so manch andere Filme, die man heutzutage serviert bekommt. Aber unlogisch ist und bleibt unlogisch.
In diesem Sinne, ich hoffe, es hat euch gefallen und ich freue mich auf eure Kommentare 🙂
Beste Grüße.