Man soll im Idealfall das arbeiten, was man gerne macht. Dann macht das Arbeiten richtig Spaß und dann fühlt man sich auch wohl. Es hat nur leider nicht jeder so viel Glück in dem Beruf arbeiten zu können, den man sich ausgesucht hat. Ich kenne viele Menschen, die notgedrungen (wenn teils auch nur vorübergehend) in einem Beruf tätig sind, der ihnen gar nicht zusagt. Das ist schade, eigentlich sogar mehr als schade; das ist traurig, denn in einem Beruf tätig zu sein, der einem kein bisschen Freude macht, bedeutet jeden Tag ein Pflichtprogramm abzuarbeiten.
Wer hingegen seinen angestrebten Beruf ausüben kann; eine Arbeit, die einem nicht nur gefällt, sondern wofür man ein ausgesprochenes Talent hat; der geht seiner Berufung nach. Solche Menschen haben das unbeschreibliche Glück, einen Beruf zu haben, der ihnen Spaß macht, sie fühlen sich wohl in ihrer Haut und mit dem was sie tun, sie sind rundum glücklich und sie gehen gerne zur Arbeit. Ihnen sieht man meistens auch morgens die Freude an, wenn sie zu ihrer Firma fahren und freuen sich auf die Kundengespräche, auf die Arbeit mit den Händen, auf den Computer, im besten Fall auch über den netten Chef und die lieben Kollegen – auf alles Mögliche.
Wobei ich mir bei gewissen Berufsgruppen nicht vorstellen kann, dass man die mit Leidenschaft machen kann. Ich will nicht bestreiten, dass es möglich ist, aber ich kann mir beispielsweise bei einem Postboten nicht vorstellen, dass er sich komplett erfüllt fühlt, wenn er früh morgens seine Runde fährt und bei seinen Mitmenschen Briefe in den Briefkasten wirft, Pakete abgeben muss, die Person vielleicht gar nicht da ist und man das Paket beim Nachbarn lässt. Gleiches gilt für die Paketdienste, bei denen teilweise so viel Druck dahinter ist, dass sie nicht einmal die Pakete abgeben, sondern Meldungen eingehen, dass die Kunden den ganzen Tag zu Hause waren und der Paketbote nur einen Zettel in den Briefkasten geworfen hat. Und nicht immer ist das Gesicht auf der anderen Seite freundlich und der dazugehörige Mensch einem wohl gesonnen.
Und was ist mit den Lehrern? Nicht jeder, der mal Lehrer werden wollte, ist anschließend mit seinem Beruf glücklich. Wenn ich daran denke, wie es auf manchen Schulen aussieht, und wie da der Umgang zwischen Lehrern und Schülern ist, dann denke ich immer nur: „Diese armen Lehrkräfte.“ Man muss sich das mal vorstellen, in einigen Klassen kommen die Lehrer hinein, versuchen die Schüler zu ihrer Arbeit zu motivieren, strengen sich an, um ihren Schülern etwas beizubringen und bekommen immer zu hören: „Das ist langweilig“ oder „Keinen Bock“ und die einzige Frage von manchen Schülern ist bloß, ob sie mal auf Klo gehen können, um auf dem Pausenhof eine zu rauchen oder die Frage, ob sie nicht früher Schluss bekommen können. In anderen Klassen müssen Lehrer um ihr Leben bangen, weil die Gewaltbereitschaft von Schülern enorm zugenommen hat und manche einfach ein Messer mit in die Schule nehmen. (Gut, so krasse Fälle gibt es nicht immer und überall, aber an so einer Schule möchte ich auch nicht unterrichten.)
Mittlerweile stelle ich es mir in vielen Berufsgruppen insgesamt ziemlich schwierig vor noch glücklich und motiviert zu bleiben, bei dem Leistungsdruck, der im Laufe der Jahre aufgebaut wurde, und der Lohn ist teilweise der gleiche und manchmal sogar weniger. Da soll man noch Freude haben?
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Wow toller Artikel, so habe ich das noch garnicht gesehen! Viele Grüße aus Berlin!