Es ist euch bestimmt auch schon hier und da passiert, dass ihr Menschen in eurem Umfeld habt, die euch mit ihren Problemen zutexten, woraufhin ihr darüber grübelt, wie ihr diesem Menschen helfen könnt. Ihr denkt über ein paar Hilfestellungen nach und gebt ihm diese auch, aber ganz egal was ihr sagt und was ihr für Vorschläge habt, euer Gegenüber hat ständig ein Gegenargument – und das in euren Augen wahrscheinlich nicht mal ein gutes. Immer gibt es etwas, was dagegen spricht. Das kann man nicht machen, weil… Das ist so nicht umsetzbar, wegen… Und damit kann dein Gegenüber auch nichts anfangen, da…
Solche Gespräche sind unheimlich frustrierend, vor allen Dingen, wenn immer über die gleichen Themen geklagt wird und jeder gut gemeinte Rat, um sein Leben zu verbessern, in den Wind geschlagen wird. Man ist auf Dauer selbst frustriert und kann sich die sich ewig wiederholenden Geschichten nicht mehr anhören. Dabei meint euer Gegenüber das wahrscheinlich gar nicht böse, sondern will sich einfach nur bei euch ausheulen und ein wenig (seelisch) getätschelt werden.
In einigen Fällen kann ich das gut nachvollziehen und denke auch, dass es nicht schlimm ist den anderen zu trösten und ihm einfach nur ein Ohr zu leihen, aber bei ständig wiederkehrenden Problemen, sollte man nicht immer die Schulter anbieten und sich die gleichen Kamellen erzählen lassen. Das erträgt man auf lange Sicht nämlich nicht und macht einen womöglich noch selbst krank, weil man diese Unart noch mitnimmt.
Wer allerdings so gar nicht der Typ dafür ist, sich Probleme einfach nur erzählen zu lassen und alles abzunicken, sondern immer gleich versucht zu helfen, der sollte sich vielleicht überlegen, ob er mit demjenigen nicht einfach ausmacht: „Wenn du dich bei mir einfach nur ausheulen willst, dann sag es gleich.“ Klingt zwar nicht besonders freundlich, aber man weiß wenigstens woran man ist und macht sich nicht unnötig Gedanken darum. In vielen Fällen geht es dem Gegenüber auch einfach nur darum sich Luft zu machen und weiß, dass das Problem eigentlich nicht schlimm ist, weshalb man nicht gleich den Job kündigen oder dem Nachbarn eins auswischen will.
Es gibt aber auch genau solche, die zwar eine Hilfe haben möchten (zumindest beteuern sie es), schildern dann ihre Situation, aber jeder Vorschlag, den man ihnen gibt, wird gnadenlos abgeschmettert. Da hat man irgendwann keine Lust mehr zu helfen, und das, wie ich finde, zurecht.
Andere wiederum sagen gar nicht, dass sie Hilfe wollen; wollen sie auch gar nicht. Sie wollen einfach nur ihre Geschichten erzählen und dafür jede Menge Aufmerksamkeit bekommen. Hier mal ein Tätscheln, dort mal ein mitfühlender Blick. Diese Sorte von Menschen besteht aus ganz armen Schweinen, die der Meinung sind nur dann Aufmerksamkeit zu kriegen, wenn sie eine traurige Geschichte erzählen können.
Wie sieht es bei euch aus? Kennt ihr auch Menschen, die lieber nörgeln, anstatt etwas zu verändern? Seid ihr auch lieber die Macher oder eher die Nörgler? Wie geht ihr mit solchen Mitmenschen um, die euch um Hilfe bitten, aber dann nichts annehmen?
Schreibt es mir in die Kommentare, ich freue mich sehr auf eure Erzählungen.