Vor kurzem ist es meiner Tante in Frankfurt passiert. Sie Ist von einem langen und stressigen Tag nach Hause gekommen, um festzustellen, dass sie den Schlüssel daheim vergessen hatte. Das war sehr ärgerlich, als sie vor verschlossener Haustür stand und es keine Möglichkeit gab hineinzukommen. Sie hatte zwar einen Zweitschlüssel, aber den hatte die Nachbarin, die vor wenigen Tagen in Urlaub gefahren ist.

Da das mit dem vergessenen Schlüssel aber vorher nie vorgekommen ist, hatte meine Tante auch nicht dran gedacht sie zu fragen, ob sie ihr den Schlüssel zurück geben könnte. Da half nur eins: Schlüsseldienst. Aber auch bei diesem guten und ehrenwerten Beruf gibt es auch schwarze Schafe, und das schlimmere als in diesem Video:

Aber wie kann man die schwarzen Schafe erkennen, bevor sie einem die Tür aufbrechen?

Hier ein paar wichtige Hinweise, um betrügerische Maschen zu erkennen.

Dumping-Lock-Preise

Wenn es mal passiert ist, dass die Tür ins Schloss gefallen ist, oder man vor lauter Hektik am Morgen den Schlüssel nicht mitgenommen hat, dann muss ein Schlüsseldienst her. Wie gut, dass man oftmals am Handy im Internet nach einem hilfreichen Anbieter suchen kann. Viele unseriöse Vertreter arbeiten dann gerne mit Lockangeboten, bei denen meist noch ein extrem günstiger Preis von 20 oder 30 Euro gezeigt hat.

Aber wenn sie dann zu einem kommen, rechnen sie allerhand Zuschläge darauf und gehen dabei gerne sehr dreist vor. Was nicht alles an Zuschlägen zusammen kommt. Meist werden auch gerne viele kleine Beträge aufgezählt, damit der Kunde garantiert den Überblick verliert.

Die Art der Arbeit

Je nachdem welche Zusatzleistungen der Schlüsseldienst machen muss, um die Tür zu öffnen, kommen natürlich auch andere Preise zustande. Die Art der Arbeit hängt zuweilen auch mit der Art der Tür zusammen und was es bei der aktuellen Tür zu beachten gibt. Wurde abgeschlossen? Wurde sogar zwei Mal abgeschlossen? Besitzt die Tür einen Spielraum oder kann man es durch das Entfernen der Dichtung herbeiführen? Und noch vieles mehr.

Muss der Schlüsseldienst beispielsweise nur die Dichtung entfernen, um die Tür zu öffnen, ist es wesentlich kostengünstiger, als wenn der Schlüsseldienst das Schloss kaputt machen muss.

Manche Schlüsseldienste gehen mit dem Kunden die verschiedenen Arten und dessen Preise gar nicht durch und versuchen es gar nicht erst, mit der einfachste und günstigsten Methode, sondern fangen direkt mit der kostspieligsten Variante an. Bitte nicht den erstbesten Schlüsseldienst Frankfurt wählen, denn die Dienstleister unterscheiden sich teilweise doch deutlich in Preisen und Leistungen.

Hier ein paar Aufsperrtechniken vom Schlüsseldienst:

Dietrich: Der Dietrich ist der Klassiker unter den Aufsperrmethoden. Bekannt aus zahlreichen Romanen, Filmen und Serien im Tv, aber auch im echten Leben. Ein richtiger Profi würde erst eine solche Methode versuchen, ehe er mutwillig die Tür zerstört.

Schlagschlüssel: Ein sehr effektives Instrument, um die Tür ohne Schäden zu öffnen. Dabei wird der Schlagschlüssel ins Schloss geschoben und man schlägt mit einem Stab so lange auf das Werkzeug, bis alle Stifte in der richtigen Position sind, um die Tür aufschließen zu können.

Türfallen Gleiter: Dieses Hilfsmittel hilft nur bei unverschlossenen Türen. Dabei wird die Form der Tür angepasst und öffnet die Tür ähnlich wie mit einer Kreditkarte. Die Kreditkartenmethode nutzen ebenfalls einige Schlüsseldienste.

Wenn diese und andere einfache Aufsperrmethoden nicht funktionieren, muss der Schlüsseldienst härteres Geschütz auffahren und das Schloss demolieren, um die Tür zu öffnen. Allerdings ist dies in 99 Prozent der Fälle überhaupt nicht notwendig. Wenn der Schlüsseldienst diese Methode als erstes oder besonders früh anwendet, ist Vorsicht geboten.

Die Länge der Arbeit

Wie bei allen anderen Berufen, spielt die Zeit auch hier eine große Rolle. Je länger an einem Projekt sitzt, desto mehr muss es sich am Ende lohnen. Es fängt bereits in der Schule an. Wer mehr und besser lernt, bekommt am Ende auch eine besser Note.

Hierbei ist es für Laien sehr schwer zu prüfen, welche Methode die sinnvollste ist und wie lange das in etwa zu dauern hat. Schließlich kann nicht jeder von uns alles lernen und wissen – und genau dieses Hindernis macht es für Unerfahrene schwer zu eruieren wie lange welche Tätigkeit am Ende dauert.

Sonntags- und Nachtszuschlag

Wie auch beim Tierarzt und anderen Berufen, ist auch beim Schlüsseldienst ein Nacht- und Sonntagszuschlag möglich. Dabei bitten einige Schlüsseldienste richtig zur Kasse und machen einen satten Aufschlag von 100 Euro oder mehr. Hierbei wird meist gern die Notsituation des Betroffenen ausgenutzt. Man kommt von der Nachtschicht nach Hause und will endlich ins Bett, man hat in der Wohnung ein kleines Kind zurückgelassen, die Großmutter muss gepflegt werden oder oder oder. Natürlich kann es immer mal passieren, dass man in der Eile den Schlüssel drinnen gelassen hat und man nur mal eben kurz den Müll weg bringen wollte – aber wenn man einmal den Salat hat, dann macht sich der Stress breit und dann werden auch horrende Aufschläge in Kauf genommen.

Oft denkt sich auch der Kunde: „Bist ja selbst schuld. Hättest du mal den Schlüssel mitgenommen.“ Aber ganz gleich wie viel Schuld oder Teilschuld man an dieser Situation hat – es ist keine Rechtfertigung sich über den Tisch ziehen zu lassen.

Die durchschnittlichen Zuschlagspreise kann man bei der Verbraucherzentrale erfragen. In Hamburg liegt der durchschnittlich erlaubte Preis für den Sonntagszuschlag bei 100 Euro.

Das sagt die Verbraucherzentrale:

Die Verbraucherzentrale hat im April diesen Jahres ein paar Tipps auf ihrer Webseite preisgegeben, damit Verbraucher nicht übers Ohr gehauen werden.

Hier die wichtigsten Tipps im Überblick:

Tipp 1: Wenn der Schlüsseldienst gerufen werden muss, dann sollte es sich um einen ortsansässigen Schlüsseldienst handeln. Das hält die Fahrtkosten gering und die Wartezeiten kurz.

Tipp 2: Auch wenn man es eilig hat, sollte man sich einen Augenblick Zeit nehmen und die Preise der Anbieter vergleichen

Tipp 3: Festpreis vereinbaren. Am besten vereinbart man bereits bei der Vergabe des Auftrags einen Festpreis, der bereits die Zuschläge und Anfahrtskosten beinhaltet. Bleibt der Schlüsseldienst bei einem hohen Preis, wendet man sich an einen anderen.

Tipp 4: Um den Festpreis besser kalkulieren zu können, sollte man dem Schlüsseldienst die relevanten Details mitteilen. Um was für ein Schloss handelt es sich? Ist die Tür nur zugefallen oder richtig abgeschlossen? Das macht es viel einfacher den Preis richtig zu kalkulieren.

Tipp 5: Festlegung der Arbeit. Am besten legt man im Vorfeld fest, welcher Schritt als nächstes gemacht wird, um die Kosten möglichst niedrig zu halten. Wie gesagt, das Auswechseln eines Schlosses ist in den seltensten Fällen notwendig.

Tipp 6: Kenne die Zuschläge! Schlüsseldienste kommen auf die beklopptesten Arten von Zuschlägen, um dem Kunden etwas mehr Geld aus den Rippen zu leiern. Nicht nur, dass der Sonntags- oder Nachtzuschlag eingeschlossen wird. Manche Schlüsseldienste wollen vom Kunden einen „Sofortzuschlag“, einen „Bereitstellungszuschlag“ oder auch einen Zuschlag für „Spezialwerkzeugkosten“. In dem Fall kann ich euch aber alle beruhigen. Denn laut einem Urteil vom Amtsgericht Frankfurt am Main (was ein Zufall) aus dem Jahre 2006 sind derartige Zuschläge nicht gestattet.

Tipp 7: Verträge unter Vorbehalt unterschreiben. Manche Schlüsseldienste machen gerne Druck und bestehen darauf, dass man die Vereinbarung unterschreibt. Dabei wird gerne als Grund angegeben, dass er vor der schriftlichen Einwilligung nicht an der Tür arbeiten dürfte. In dem Fall merkt man direkt an, dass man es nur unter Vorbehalt unterschreibt. Falls man nämlich doch nicht zahlen will, weil der Preis zu hoch erscheint, muss der Schlüsseldienst das Geld einklagen – und bei einem überhöhten Preis wird er nicht weit kommen.

Tipp 8: Zeugen. Im besten Fall hat man eine Freundin, einen Freund, ein Familienmitglied oder einen vertrauenswürdigen Nachbarn beim Gespräch dabei, damit der Schlüsseldienst einem später nicht die Worte im Mund herum drehen kann.

Tipp 9: Nur zahlen was vereinbart wurde. Wurde nach der kompletten Lagebesprechung ein Preis von 70 Euro kalkuliert, kann der Schlüsseldienst nicht nachträglich 120 Euro verlangen. Vereinbart ist vereinbart. Punkt.

Tipp 10: Nicht nötigen lassen! Wenn der Schlüsseldienst auf den erhöhten Preis besteht (obwohl er ihm nicht zusteht), werden unseriöse Anbieter dreist und versuchen es mit Nötigung. „Geben Sie mir das Geld, oder ich mache die Tür wieder zu!“ Spätestens jetzt sollte die Polizei ins Spiel gerufen werden. Nötigung ist strafbar! Und mit einem Zeugen an der Seite wird es schwierig für den Schlüsseldienst sich da wieder raus zu reden.

Ihr wohnt in Frankfurt und wollte einen seriösen Schlüsseldienst? Hier ist die Internetadresse des Schlüsseldienstes https://www.sos-schlüsseldienst-frankfurt.de, den meine Tante gerufen hat.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Im Idealfall braucht man keinen Schlüsseldienst, weil man sich im Vorfeld um ausreichend Sicherheit gekümmert hat. Das könnte zum Beispiel so aussehen:

  • Immer einen Schlüssel in der Hosentasche haben
  • Den Zweitschlüssel immer bei jemandem hinterlegen – und ggf. wenn dieser in den Urlaub fährt, wen anderes geben.
  • Im Vorfeld einen seriösen Handwerker für den Notfall suchen und dessen Nummer m Handy speichern.
  • Muss man jetzt dringend nach Hause? Wenn kein Essen auf dem Herd steht, sich in der Wohnung keine Schutzbefohlenen befinden und nichts Wichtiges eingeschaltet ist, könnte es eine gute Alternative sein, vorerst bei einem Freund zu übernachten. Dadurch kann man den Schlüsseldienst am nächsten Tag rufen, um beispielsweise dem Nacht- oder Sonntagszuschlag zu entgehen oder der Nachbar kehrt am nächsten Tag aus dem Urlaub zurück.

Habt ihr schon mal einen Schlüsseldienst gerufen?

Wie sieht es bei euch aus? Musstet ihr diese Leistung schon mal in Anspruch nehmen?  Was hat der Schlüsseldienst bei euch gekostet und was wollte der alles berechnen? Habt ihr gute oder schlechte Erfahrungen gemacht oder gibt es unter den Lesern einen Profi, der noch ein paar ergänzende Worte findet?

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