Früher in den Staffeln 1 bis 3 habe ich Spongebob und seine Freunde sehr gerne geschaut. Die Witze waren gut, die Charaktere waren gut ausgetüftelt und die Situationen in die sie hineingeraten waren, waren auch lustig. Seitdem der erste Spongebob-Film raus gekommen ist, ist das Niveau der Serie deutlich abgefallen – und zwar so sehr, dass ich den lauten, gewaltbereiten und eindimensionalen Müll nicht einmal Kindern zusprechen möchte. Früher hatte die Serie Charme und man fand den Ort Bikini Bottom und ihre Mitbewohner gern gehabt. Man fand es schön zu sehen, wie Spongebob und Patrick ihre Abenteuer hatten und der ewig mies gelaunte Thaddäus für seine Stinkstiefelei ein wenig büßen musste, vor allen Dingen, wenn er zu Spongebob (und manchmal auch zu Patrick) gemein gewesen war. Auch die Folgen mit Sandy waren früher viel besser, da sie ein kluges Köpfchen hatte, sich viel mit Wissenschaft beschäftigte und gleichzeitig die Zeit mit Spongebob und Patrick genossen hat.
Mittlerweile ist das aber alles anders: Thaddäus ist nicht mehr der Miesepeter, sondern eigentlich ein normaler, wenn auch zuweilen spießiger, Typ, der eigentlich nur seine Ruhe haben will und von seinen Nachbarn Spongebob und Patrick geneckt, geärgert und auf die Palme gebracht wird; egal wie oft und deutlich er ihnen sagt, dass sie ihn in Ruhe lassen sollen. Zudem wird Thaddäus einfach nur so misshandelt, gequält und verletzt, sodass er mir seit geraumer Zeit eigentlich nur noch leid tut und man sich nicht mehr denkt: „Hat er verdient.“ ← das passiert eher selten in den letzten Folgen. Besonders in der Folge „Schicker wohnen“ tut mir Thaddäus extrem leid und die Pein, die er durchleben muss, ist für mich weder angenehm noch amüsant anzusehen.
Sandy ist auch nicht mehr das sympathische kluge Eichhörnchen, das mit Spongebob etwas unternimmt; sie ist von den Autoren bloß noch auf den wissenschaftlichen Teil reduziert worden und ist zeitweise schon von der bloßen Anwesenheit von Spongebob und seinem Kumpel Patrick genervt.
Selbst Patrick, der dusselige, aber liebenswerte Seestern, für den nichts wichtiger war, als die Freundschaft zu Spongebob, ist in den vergangenen Staffeln immer mehr und mehr zu einem gewalttätigen, egoistischen, vollkommen verblödeten und unsensiblen Arschloch mutiert. Er denkt bloß noch an sich nutzt Spongebobs Gutmütigkeit aus und scheint auf die Freundschaft regelrecht zu (sorry für den Ausdruck, aber den Eindruck hab ich) scheißen. Mal ehrlich, da brauch man sich nur 2 Episoden angucken und man weiß, wie der neue Patrick so tickt. In der Episode „Ein Song für Patrick“ findet der rosarote Seestern auf der Rückseite eines Comicheftes eine Anzeige, die den Lesern anbietet ihre Gedichte zu einem Song zu machen, wenn sie dieses Gedicht zusammen mit 100 Dollarn zu Bigshot Records schicken. Soweit so gut, aber wie so oft, hat Patrick keine 100 Dollar und bedient sich daher einfach an der Geldbörse seines Kumpels Spongebob, der von dem Geld eigentlich gerade eine menge Comicbücher kaufen möchte. Natürlich fragt Patrick gar nicht, obwohl Spongebob deutlich sagt, dass das eigentlich sein Geld ist! Noch schlimmer läuft es in der Folge „Deins, meins und meins“. Patrick bestellt ein Kindermenü in der Krossen Krabbe und hat, wie immer, kein Geld. Daraufhin bietet Spongebob an die Bestellung zu bezahlen und dann alles mit seinem besten Freund Patrick zu teilen. Patrick gefällt die Idee natürlich gut, aber das Kindermenü muss ihm besser gefallen haben, denn er frisst (ja, frisst) alles alleine auf und verlangt nachträglich noch ein Spielzeug oder er will sein Geld zurück. Daraufhin bastelt Mr. Krabbs kurzerhand ein kleines Spielzeug zusammen, das selbstredend ebenfalls käuflich erworben werden muss (und wir wissen ja, dass Spongebob das bezahlen wird, schließlich hat Patrick kein Geld), und als Spongebob das Spielzeug begeistert in seinen Händen hält, will Patrick es natürlich auch haben. Zumal Patrick damit argumentiert, dass das Spielzeug eigentlich zum Kindermenü gehört und sie sich da ja alles teilen wollten. Ich meine, das ist ja schon nicht passiert, und ja, Spongebob hatte das mit dem Teilen auch vorgeschlagen, aber nachdem Patrick den Burger allein gefressen hat und Spongebob alles allein bezahlt hat, wäre es von Patrick nur fair gewesen, wenn er (in alter Manier) wenigstens gefragt hätte, ob er es sich ausleihen dürfte. Naja gut, das geschieht halt nicht und Spongebob gibt den Burger-Kumpel (wie er ihn liebevoll tauft) an Patrick, der ihn den Rest des Tages behält und seinem Freund Spongebob sagt, dass er ihn „vielleicht“ am nächsten Tag haben könnte. Aber natürlich hat Patrick (das Arschloch) Star nicht vor Spongebob das Spielzeug zu geben, woraufhin es zu einem Kampf zwischen den beiden kommt. Sie landen letzten Endes in der Krossen Krabbe, wo Patrick aus Egoismus das Spielzeug einfach aufisst. Mr. Krabbs hat aber genügend Spielzeuge da, da sie sich seit der ersten Minute gut verkaufen und bietet den beiden an, dass sie jeder eins haben können (gegen Geld natürlich) und Patrick sagt, dass er die Kosten diesmal übernehmen würde, greift aber in die Tasche von Spongebob und will mit seinem Geld bezahlen. Als Spongebob hinweist, dass das sein Geld ist, tadelt Patrick ihn noch, dass er wohl nichts vom Prinzip des Teilens gelernt habe… Geht’s noch?!
Aber auch Spongebob ist keinen Deut besser – er selbst ist auch nicht mehr der liebenswerte fröhliche Schwamm wie eh und je, er ist blöder geworden, deutlich blöder. In der Episode Spielkamerad des Grauens kauft Spongebob seiner Hausschnecke Gary einen neuen Spielkameraden, damit er nicht die ganze Zeit, die Spongebob arbeiten geht, alleine ist. Dieser Spielgefährte stellt sich jedoch als ein gefährliches Monster raus, das Gary fressen will. Zunächst merkt Spongebob davon nichts, aber selbst dann, als er sieht zu was für einer Bestie sich das neue Haustier entwickelt, tadelt er Gary, dass er gefälligst nett zu seinem neuen Freund sein soll. Was, was, WAS?! Ernsthaft? Das ist der Held einer Kinderserie, den ich noch gut finden soll? Never!
Insgesamt ist die Bevölkerung von Bikini Bottom fraglich geworden. Besonders deutlich in der Folge „Verschollen“, in der die Bewohner der Stadt Spongebob für eine ganze Weile alleine lassen und erst einmal feiern, dass er gar nicht da ist. Selbst seine engsten Freunde, wie Patrick und Sandy haben dem Fest beigewohnt, eine riesige Spongebobstatue verbrannt und auf seiner Asche getanzt. Wohl bemerkt: Die beiden sind seine besten Freunde! Von Leuten wie Thaddäus erwarte ich eigentlich nichts anderes, aber die beiden?!
Wie geht es euch mit den Folgen von Spongebob? Sind sie für euch auch unerträglicher geworden? Welche Episoden habt ihr so gemocht oder seid ihr ein Fan der neuen Staffeln? Schreibt mir eure Meinung!